Diese Diplomarbeit beschäftigte sich mit vier verschiedenen Problemkreisen, die bei der Übertragung von Multimediadaten über Verbindungen niedriger Bandbreite auftreten:
Jeder Problemkreis wurde dabei genau untersucht und beschrieben. Für die Problemkreise 2 -- 4 erarbeiteten wir Lösungsvorschläge, die wir schließlich auch in einer Testimplementierung (vgl. Kapitel [testImpl]) verifizieren konnten.
Wir sind der Meinung, daß der von gewählte Weg einen guten Ansatz darstellt, die Probleme, die bei Übertragung von IP-Multimediadaten über Verbindungen niedriger Bandbreite auftreten, zu analysieren und eine Lösung vorzustellen. Während der Erstellung dieser Arbeit wurde auch stets die aktuellen Ereignisse im INTERNET mit berücksichtigt. So wurde von uns die, nach unseren Informationen nach, erste Implementierung der IP/UDP/RTP-Header-Komprimierung implementiert und im realen Einsatz erprobt.
Zu diesem eigentlichen Hauptteil der Arbeit wurde noch eine Library entwickelt, die den Zugriff auf das ISDN über eine ISDN-Karte in einer SUN ermöglicht. Die Benutzung dieser Library als Basis für die Diplomarbeit von Frank Oertel zeigt, daß diese durchaus real eingesetzt werden kann.
Zunächst einmal wurde auf die Reservierung von Bandbreite für die Übertragung der Multimediadaten zu wenig eingegangen. Eine genauere Betrachtung der entsprechenden Protokolle wie BACP oder RSVP eingegangen.
Es wäre sinnvoller gewesen, wenn unsere Testimplementierung direkt im PPP integriert wäre. Die Implementierung würde dann in einem weiten Bereich zum direkten Einsatz kommen. In der jetzigen Situation müssen die verschiedenen Schichten im Nachhinein in einer PPP-Implementierung integriert werden.
In Hinblick auf die implementierte IsdnLib bleibt zu erwähnen, daß es besser gewesen wäre, wenn sich diese an einem Standard wie CAPI orientieren würde. Es wäre dann einfacher, bestehende Applikationen auf diese Plattform zu portieren und dort nutzen zu können. Wie jedoch schon beschrieben, erschien uns der Aufwand zu hoch zu sein, und die Entwicklungszeit der jetzigen Library hat gezeigt, daß diese Annahme wohl begründet ist. Es verging eine sehr lange Zeit, bis diese nun endlich benutzt werden konnte.